Freitag, 14. März 2014

Lyrik am Freitag

Das Höfliche, oft als leere Fratze verachtet, offenbart sich als Gabe der Weisen.
Ohne das Höfliche nämlich, das nicht im Gegensatz zum Wahrhaftigen steht,
sondern eine liebevolle Form für das Wahrhaftige ist,
können wir nicht wahrhaftig sein und zugleich in menschlicher Gesellschaft leben,
die hinwiederum allein auf der Wahrhaftigkeit bestehen kann - also auf der Höflichkeit.

Höflichkeit natürlich nicht als eine Summe von Regeln, die man drillt, sondern als eine innere Haltung, eine Bereitschaft, die sich von Fall zu Fall bewähren muss. -
Man hat sie nicht ein für allemal.

Man begnügt sich nicht damit, dass man dem Anderen einfach seine Meinung sagt; man bemüht sich zugleich um ein Maß, damit sie den Anderen nicht umwirft, sondern ihm hilft; wohl hält man ihm die Wahrheit hin, aber so, dass es hineinschlüpfen kann. 

aus Tagebuch 1946-1949 von Max Frisch, Suhrkamp 1985


 Text senkrecht auf der Seite platziert
Mit Füller geschrieben, so dass die Schrift mit der Wasserfarbe verläuft
Antlitz hinzugefügt
Die Seite ist noch nicht fertig gestaltet, dennoch eine kleine Anregung für Euch zum Wochenende


Herzlichst Sandra

3 Kommentare:

  1. WOW,diese Seite ist soo klasse,tolle Farben und Gestaltung,der text ist so wahr.danke ganz herzlich für die tolle Anregung,das werde ich mal versuchen,mir gefällt ja so gut,wie die Wasserfarbe mit der Tinte verlaufen ist,das hat einen genialen Effekt,großartig!!

    GLG Jeannette

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  2. Danke Ihr Zwei für Euren Kommentar, und Freude Beim Ausprobieren.
    Herzlichst Sandra

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